Ohne die Angelrolle wäre das Tauziehen zwischen Mensch und Fisch nahezu unmöglich. Ob Stationärrolle oder Multirolle – das Gerät muss zur Angelart und zum Zielfisch passen. Welche die gängigsten Angelrollen-Typen sind und wie man die richtige Angelrolle wählt, lest Ihr hier!
Die Geschichte der Angelrolle
Die Geschichte der Angelrolle begann vor langer, langer Zeit. Der erste geschichtliche Beleg für die Existenz einer Ur-Kurbel fand sich auf alten chinesischen Zeichnungen aus dem Jahre 1195 nach Christus. Mitte des 17. Jahrhunderts tauchten schließlich die ersten grob hergestellten Exemplare in England auf. Kommerziell gefertigte Rollen erblickten ebenfalls in Großbritannien das Licht der Welt. Das war in den 1820er-Jahren.
Aufgabe(n) der Rolle
Angelrollen zählen zur Grundausrüstung eines jeden Anglers. Doch was macht eine gute Angelrolle aus? Einerseits ist eine robuste und stabile Verarbeitung wichtig. Andererseits soll sie nicht unnötig viel wiegen und auch optisch einen guten Eindruck machen – das Auge fischt schließlich mit. Die wichtigsten Aufgaben einer Angelrolle sind das Aufwickeln und die Aufbewahrung der Schnur. Hinzu kommt die Schnurabgabe während des Wurfes.
Aufwickeln und Aufbewahren der Angelschnur
Durch das Drehen der Kurbel wird die Schnur eingeholt und auf der Spule der Angelrolle aufgewickelt. Um Perücken oder Knoten zu vermeiden, muss die Leine sauber aufgenommen und gleichmäßig abgelegt werden. Außerdem dient die Spule als Schnurhalter. Wie viel Meter in welcher Stärke auf die Spule passt, entnehmt Ihr den Herstellerangaben.
Schnurabgabe während des Wurfes
Beim Wurf muss die Schnur freigegeben werden, damit der Köder auf die gewünschte Distanz kommt. Bei einer Stationärrolle wird dafür vor dem Auswerfen der Bügel geöffnet, bei Multirollen hingegen die Daumentaste betätigt. Um die Schnurabgabe zu stoppen, wird der Bügel der Angelrolle geschlossen, bei Multis die besagte Taste durch eine Kurbelumdrehung gesperrt.
Entlastung im Drill
Beim Drillen eines kampfstarken Gegners sind Angelrolle und Schnur starken Belastungen ausgesetzt. Um die Gefahr eines Schnurbruchs zu verringern, kommt die Rollenbremse ins Spiel. Je nach Einstellung erhöht Ihr die Bremsleistung oder verringert sie. Je weiter die Bremse gelockert wird, desto einfacher wird die Schnur von der Angelrolle freigegeben. Bei einer geschlossenen Bremse benötigt der Fisch deutlich mehr Kraft, um die Sehne abzuziehen. Die richtige Bremseinstellung verhindert, dass die Schnur oder das Vorfach während des Drills reißt.
Stationärrolle – Teile und Bezeichnungen
Multirolle – Teile und Bezeichnungen – Frontseite
Multirolle: Größen und Bezeichnungen – Rückseite
Rollengrößen
Wie findet man die richtige Rollengröße? Welche Angelrolle passt zu welcher Angelart? Fragen über Fragen! Bei der Größenbezeichnung von Angelrollen gibt es bis heute keinen einheitlichen Standard. Manche Hersteller – wie Konger, Ryobi oder Shimano – verwenden Angaben wie 500, 1000, 2000 oder 3000. Andere hingegen setzen auf Größen wie 10, 20, 30 oder 40.
Fakt ist: Je niedriger die angegebene Zahl, desto kleiner ist die Rolle. Ein 1000er-Modell ist kleiner als ein 4000er, eine 6000er-Rolle ist größer als eine vergleichbare 2000er-Ausführung. Große Angelrollen verfügen über deutlich mehr Bremskraft. Sie fassen mehr Schnur und haben zudem öfter eine höhere Übersetzung (Schnureinzug pro Kurbelumdrehung). Die Tabelle zeigt, welche Stationärrolle zu welchem Zielfisch passt.
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