Hechtangeln mit Köderfisch und Pose– klassischer geht’s nicht. Doch Vorsicht: Montage, Köder und Angelstelle müssen stimmen. Raubfischexperte Sean Perez zeigt, wie Du jetzt kapitale Hechte fängst (Wie angeln auf Hecht, welcher Hechtköder, mit Köderfisch auf Hecht, wie Köderfisch aufziehen, angeln auf Hecht ) …
Hechtangeln mit Köderfisch: So klappt’s!
Gespannt blicke ich auf die Pose, die stramm stehend ihren Dienst verrichtet und jeden noch so kleinen Zupfer zuverlässig anzeigt. Ob sie bald abtauchen wird? Das hängt von verschiedenen Faktoren und letztlich von der Beißlaune der Herbsträuber ab. Unterhalb der Pose schützt ein Stahlvorfach vor scharfen Hechtzähnen. Am Drilling befestigt, breitet sich der fischige Duft eines toten Rotauges langsam im Gewässer aus. Eine frische Herbstbrise treibt den Schwimmer über die Oberfläche und lässt den Köder leicht taumelnd durchs Wasser gleiten. Schon als die Montage aufs Wasser aufschlägt, bemerkt er die plötzliche Unruhe Neugierig dreht sich der Hecht zum Köder und begutachtet das scheinbar leichte Mahl.
Überzeugt davon, ein wehrloses Opfer gefunden zu haben, kommt er Stück für Stück näher. Der Angriff erfolgt blitzschnell – wie ein Pfeil schießt der Räuber durchs Wasser. Mit weit aufgerissenem Maul visiert er den Happen an, beim Zubeißen bohren sich seine zahlreichen Zähne tief ins Fleisch seiner Beute. Als die Pose abtaucht, setze ich den Anhieb. Ein stattlicher Gegner nahm den Köderfisch und biegt mit der ersten Flucht die Rute zum Halbkreis – ein Drill auf Biegen und Brechen beginnt!
Hechtangeln: Warum Köderfisch?
Mittlerweile gibt es eine wahre Flut an unterschiedlichen Gummifischen und Kunstködern, die zum Hechtangeln geeignet sind. Somit stellt sich der ein oder andere Angler berechtigt die Frage, warum es gerade der tote Köderfisch sein soll. Mit einem saftigen Fischhappen dem Hecht nachzustellen – dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Glaubt man der Fangstatistik und Hitparadenauswertung der letzten Jahre, ist der tote Köderfisch der beste Großhechtköder überhaupt. Kein Wunder, denn von klein auf ernähren sich Hechte überwiegend von anderen Fischen.
Anders als bei einem laut rasselnden Wobbler oder unnatürlich grell reflektierenden Blechködern passt der Köfi ideal in das natürliche Beuteschema und löst keinerlei Skepsis beim Hecht aus. Der tote Köderfisch ist in puncto Natürlichkeit nicht zu toppen. Aussehen und Geruch sind unübertroffen im Vergleich zu Spinner, Blinker, Gummifisch & Co. Dass beim Hechtangeln mit Köderfisch vor allem Kapitale die Vorzüge eines toten KöFi zu schätzen wissen, solltest Du Dir stets vor Augen halten. In seiner Funktion als „Gewässerpolizist“ liegt es in der Natur des Hechtes, verletzte und tote Fische zu fressen. Nirgendwo sonst kann er mit minimalem Energieaufwand eine so leichte und lohnenswerte Beute machen.
Wo steht der Hecht? Die besten Hechtstellen
Wer regelmäßig Erfolg beim Hechtangeln mit Köderfisch haben will, muss sich mit den Standplatzvorlieben des Räubers auseinandersetzen. Doch wie sieht der ideale Platz aus? Folgende Kriterien machen eine gute Stelle aus.
- Die Stelle bietet dem Hecht Deckung und Schutz vor Bedrohungen
- Am Spot ist ausreichend Nahrung vorhanden
- Von hier aus erkennt der Räuber vorbeiziehende Beute gut und kann schnell aus dem Hinterhalt zuschlagen
- An diesem Platz hält sich der Hecht auf, ohne viel Energie aufwenden zu müssen
Je mehr der vier Kriterien auf eine Stelle zutreffen, desto Erfolg versprechender ist sie. Halte Dir diese vier Punkte beim Erkunden eines neuen Angelreviers stets vor Augen. So verbringst Du weniger Zeit bei der Stellensuche und mehr Zeit mit dem Fangen!
Hechtangeln mit Köderfisch: Ab ins Schilf
Schilfkanten zählen zu den klassischen Hotspots beim Hechtangeln mit Köderfisch. Auch wenn die Hechtdichte erstaunlich hoch ist, halten sich hier überwiegend junge Exemplare auf, die zwischen den dichten Wasserpflanzen Schutz vor Fressfeinden suchen und sich nicht weiter ins Gewässer hinaustrauen. Zum Glück ist keine Schilfkante wie die andere – vor der einen liegt beispielsweise eine ausgiebige Flachwasserzone, vor der anderen befindet sich eine abfallende Kante.
Solche Gegebenheiten finden nicht nur wir Angler interessant. Gerade die großen Hechte legen sich entlang von Strukturen auf die Lauer in der Hoffnung, unvorsichtige Artgenossen abzufangen. Ein am Schilf vorbeitreibendes Köderfischchen stellt eine attraktive Mahlzeit für jeden Hecht dar. Taucht die Pose ab, ist höchste Konzentration geboten. Die „grünen Rohre“ sind hart und können scharfkantig sein. Übe während des Drills ausreichend Druck auf den Fisch aus und lasse ihn nicht ins dichte Schilf flüchten.
Posen zwischen (See)Rosen
Seerosen ziehen Hechte das ganze Jahr über magisch an. An sonnigen Tagen spenden sie wohltuenden Schatten, bieten hervorragende Deckung und eignen sich als Versteck, um vorbeiziehenden Fischchen aufzulauern. Im Sommer und Frühherbst, wenn die Pflanzen mit einem grünen Blätterteppich die Oberfläche bedecken,suchen zahlreiche Kleinfische darunter Schutz.
Dann lohnt es sich, einen handlangen Köderfisch am Rand des Seerosenfelds anzubieten. Zum Jahresende hin, wenn die Blätter absterben und die Wasseroberfläche wieder frei ist, kann man mit einer flach eingestellten Posenmontage wahre Sternstunden erleben. Treibt der Köder langsam über die abgestorbenen Stängel, lockt er so manchen Herbsträuber aus dem dichten Unterwasserdschungel – direkt an den Haken!
Hechtangeln: Auf dem Holzweg
Dank seines Farbkleides gelingt es dem Hecht, scheinbar nahtlos mit der Umgebung zu verschmelzen. Seine Tarnung ist manchmal so gut, dass er inmitten eines versunkenen Baumes selbst wie ein abstehender Ast aussieht. Diesen Vorteil macht sich der Hecht zu Nutze. Während er regungslos lauert, muss er nur genug Geduld aufbringen, bis ihm seine Beute ganz von alleine vors Maul schwimmt. Verfügt ein Gewässer über einen ausreichend großen Hechtbestand, steht mit ziemlicher Sicherheit das ein oder andere Exemplar mitten im Geäst.
So schlecht er im Gehölz von anderen Fischen zu erkennen ist, so schwer ist er dort mit Kunstködern zu beangeln. Mit dem toten Köfi hast Du ein richtiges Köder-Ass im Ärmel. Clever eingesetzt, wird es Dir so manchen guten „Holzhecht“ bringen. Achte darauf, den Köderfisch hier mit einem Einzelhaken auszustatten – damit Du im Eifer des Gefechts Hecht statt Hänger am anderen Ende der Angelschnur hast.
So baust Du Deine eigene Hechtmontage
Um am Ende des Angeltags das Gewässer nicht als Schneider zu verlassen, muss vor allem die Montage stimmen. Hier zeige ich Dir Schritt für Schritt, wie Du ein hechtsicheres Vorfach für die Posenmontage baust.
Die Montage-Anleitung fürs Hechtvorfach
Eine Handvoll Komponenten: Mehr ist nicht nötig, um das Vorfach zu bauen
Schneide ein rund 70 Zentimeter langes Stück Stahlvorfach ab
Erst eine Quetschhülse, dann den Wirbel aufs Vorfach aufziehen. Schlaufe bilden
Anschließend mit einer gezahnten Zange die Hülse quetschen
Nun ziehst Du ein Stück Schrumpfschlauch über die Quetschhülse
Vorsichtig mit einem Feuerzeug das Schlauchstück zum Schrumpfen bringen
Jetzt Schrumpfschlauch, Quetschhülse und Drilling auffädeln. Schlaufe bilden
Erneut mit der Zange die Hülse fest zusammenquetschen
Das Stück Schrumpfschlauch wird nun über die Quetschhülse geschoben
Auch hier den Schlauch mit Hilfe des Feuerzeugs vorsichtig einschrumpfen
Fertig! So sieht das hechtsichere Vorfach für die Posenmontage aus
Verpasse keinen Fang mehr!
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