Die Rollenbremse: Alles, was du wissen musst!

Die Rollenbremse ist ein entscheidendes Feature jeder Angelrolle. Neben der Aufgabe, die Schnur aufzuwickeln und zu kontrollieren, sorgt die Bremse dafür, dass der Drill mit dem Fisch erfolgreich verläuft. In diesem Artikel erfährst du alles über die Funktionsweise, die verschiedenen Typen und die richtige Pflege der Rollenbremse.

Aktualisiert: 12/2024 | Autor: Sean Perez

Warum ist die Rollenbremse so wichtig?

Stell dir vor, ein großer Fisch schnappt nach deinem Köder und startet eine krasse Flucht. Ohne eine funktionierende Bremse wäre es nahezu unmöglich, den Fisch zu kontrollieren – Schnurbruch wäre vorprogrammiert. Die Rollenbremse sorgt dafür, dass die Schnur kontrolliert abgegeben wird, sodass du den Fisch sicher landen kannst. Eine falsch eingestellte oder defekte Rollenbremse kann hingegen schnell zum Verlust des Fangs führen.

Dass ein Drill mit defekter oder falsch eingestellter Bremse in der Regel mit dem Verlust des Fisches endet, könnt Ihr Euch vorstellen. Damit Euch Letzteres in Zukunft erspart bleibt, gehe ich zunächst auf die grundlegenden Funktionen der Bremse ein, bevor es an die verschiedenen Typen und Pflege geht.

Was ist eine Rollenbremse?

Eine Angelrollenbremse ist ein Mechanismus, der den Widerstand regelt, mit dem die Angelschnur von der Rolle abgezogen wird, um Abrisse zu verhindern und den Drill zu kontrollieren.

Welche Funktionen hat die Rollenbremse?

Die Angelrollenbremse hat folgende Hauptfunktionen:

  1. Drillkontrolle: Reguliert den Widerstand, den ein Fisch beim Ziehen der Schnur überwinden muss, um Abrisse zu vermeiden.
  2. Schnurschutz: Verhindert Überlastung und Reißen der Angelschnur.
  3. Anpassung: Ermöglicht Feineinstellungen für verschiedene Fischarten und Situationen.

Mögliche Bremssysteme sind Frontbremse, Heckbremse und Kampfbremse (schnelle Anpassung im Drill).

Angelrolle-Bremse
Sean mit Angelrollen: Die Bremse entscheidet oft über den Ausgang des Drills

Die Rollenbremse kontrolliert die Schnurabgabe durch variablen Widerstand:

  • Lockere Bremse: Die Angelschnur wird leicht von der Spule abgegeben. Ideal für vorsichtige Fische oder lange Drills.
  • Feste Bremse: Die Schnur lässt sich nur schwer von der Spule ziehen, was bei harten Anhieben und kampfstarken Fischen nötig ist.

Die richtige Einstellung der Bremse ist entscheidend für den Fangerfolg. Hier zwei Beispiele:

  • Beim Zanderangeln: Eine zu weiche Bremse verhindert, dass der Haken sicher im harten Fischmaul greift.
  • Beim Karpfenangeln: Eine zu harte Bremse kann den Fisch abschrecken, wenn er den Köder aufnimmt.

Wie funktioniert die Rollenbremse?

Über die Rollenbremse wird die Schnurabgabe kontrolliert. Je leichter die Bremse eingestellt ist, desto einfacher gibt sie die Angelschnur frei. Drehe ich die Bremse komplett zu, lässt sich die Sehne nur mit großer Mühe von der Spule ziehen. Wie Ihr die Bremse einstellt, wirkt sich direkt auf den Fangerfolg aus.

Ist sie beim Gummifischangeln auf Zander beispielsweise zu sanft eingestellt, kann beim Anhieb der Haken im Fischmaul kaum sicher greifen. Ist die Bremse aber beim Friedfisch- oder Karpfenangeln zu hart eingestellt, kann der Fisch mit dem Köder nicht ungehindert abziehen und merkt den Schwindel schnell.

Arten von Rollenbremsen

Typ 1: Die Frontbremse

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Frontbremsen, wie diese hier, sind sehr genau und fein einstellbar

Wie der Name dieser Variante bereits verrät, befindet sich die Frontbremse am vorderen Teil der Angelrolle – quasi auf dem Kopf der Schnurspule. Im Gegensatz zur Heckbremse lässt sich die Bremswirkung etwas genauer einstellen und justieren.

Wichtig, wenn es auf eine saubere und ruckfreie Schnurabgabe im Drill ankommt. Nachteil der Frontbremse ist jedoch, dass sie im Drill nicht immer einfach zu erreichen ist. Im Eifer des Gefechts kommt es vor, dass der Angler aus Versehen in die Schnur greift und am Justieren gehindert wird.

Typ 2: Die Heckbremse

Angelrolle-mit-Heckbremse
Die Heckbremse lässt sich gut bedienen

Auch hier gibt der Name der Bremse Aufschluss darüber, wo sie sich auf der Rolle befindet – nämlich am Heckteil. Im Gegensatz zur Frontbremse lassen sich die meisten Ausführungen am Heck nicht ganz so fein einstellen. Bei der Schnurabgabe kann es ab und zu vorkommen, dass die Bremse etwas ruckt.

Auch wenn die Justiermöglichkeiten etwas gröber sind und die Geschmeidigkeit der Schnurabgabe nicht immer an die Leistung einer Frontbremse herankommt: Dafür ist die Heckbremse im Drill einfach mit der Hand zu erreichen und im Bruchteil einer Sekunde bedien- beziehungsweise einstellbar.

Typ 3: Die Freilaufbremse

Angelrolle-mit-Freilauf
Der Freilauf sorgt für widerstandslose Schnurabgabe

Vielleicht hast Du schon beim Fachsimpeln mit Vereinskollegen das Wort Freilauf gehört. Falls nicht, kein Problem! Moderne Freilaufrollen bieten uns verschiedene Vorteile beim Fischen. Es gibt Freilaufrollen in allen erdenklichen Größen. Kleine Modelle kommen beispielsweise beim Forellen-, Schleien- oder Friedfischangeln zum Einsatz, während große Exemplare eher Verwendung bei der Hecht-, Karpfen- und Aalangelei finden.

Vor allem beim Grundangeln kann der Fisch nahezu ohne Widerstand abziehen. Perfekt für misstrauische und vorsichtige Exemplare. Während der Fisch mit dem Köder wegschwimmt, muss lediglich vor dem Anhieb die Rollenkurbel kurz betätigt werden. Dadurch wird die Freilauf-Funktion ausgeschaltet, der Anhieb kommt sauber durch.

So pflegst du deine Rollenbremse

Wie Ihr seht, leistet die Bremse harte Arbeit bei der Schnurabgabe während dem Drill. Dementsprechend müssen Komponenten, die stark beansprucht werden, auch hin und wieder gepflegt werden. Nachfolgend zeige ich Euch, wie die Bremsenpflege anhand eines Frontbremsmodells funktioniert:

Schritt 1: Spool Knob entfernen

Entferne den Knopf oben auf der Spule und wische ihn mit einem feuchten Tuch ab. Danach lässt sich die Spule einfach entfernen.

Pflege-Angelrolle
Einfach die Bremse losdrehen und die Spule abnehmen

Schritt 2: Bremsscheiben ausbauen

Die meisten Rollen haben einen (sechseckigen) Clip, der die Scheiben fixiert. Diesen musst du nun entfernen. In der Regel verfügt die Bremse über mehrere Scheiben. Wichtig ist, dass du dir die Reihenfolge merkst und sie nicht durcheinander bringst.

Teile-der-Rollenbremse
Die Reihenfolge der Kleinteile merken!

Schritt 3: Reinigung

Wische die Bremsscheiben sanft mit einem Tuch ab und reinige die Spule mit einem Wattestäbchen.

Bremsenpflege-bei-Angelrollen
Das Bremssystem solltet Ihr regelmäßig reinigen

Schritt 4: Schmierung

Trage einen leichten Schmierfilm auf die Scheiben auf, sofern der Hersteller dies empfiehlt. Manche Modelle arbeiten trocken – check dazu die Anleitung, um auf Nummer sicher zu gehen.

Plege-für-Angelrollen
Vorsicht! Nicht alle Bremsscheiben müssen gefettet werden!

Tipps zur richtigen Wahl der Rollenbremse

  • Für Anfänger: Front- oder Heckbremse – einfach und robust.
  • Zielfisch beachten: Karpfen- und Grundangler setzen auf Freilaufrollen, Spinnfischer lieben die Präzision der Frontbremse.
  • Qualität zählt: Bekannte Marken wie Shimano, Daiwa, Ryobi, Penn, SPRO oder Abu Garcia garantieren Langlebigkeit und Zuverlässigkeit.

Fazit: So stellst du die Rollenbremse richtig ein

Die richtige Einstellung der Rollenbremse ist Pflicht für das erfolgreiche Landen deines Fisches. Lockere die Bremse für kampfstarke Fische und drehe sie stärker zu für einen kräftigen Anhieb. Kontrolliere regelmäßig die Funktion und pflege die Bremse, um sie einsatzbereit zu halten. Mit einer gut eingestellten Rollenbremse hast du beste Chancen, deinen nächsten Fang sicher zu landen.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Fischen und bei der Einstellung und Pflege deiner Bremse. Petri Heil,

–Sean Perez


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Sean Perez