Das Wasser brodelt – am Ende der Schnur tobt ein starker Gegner. Ob Angelkescher, Lip Grip oder Handlandung: Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Fang auf die Schuppen zu legen. Wie Ihr den Drill und die anschließende Landung meistert, erklärt Euch Sean Perez … (Fische richtig landen, Fische keschern)
So landet man Fische richtig
Das gängigste Werkzeug, um den Fang aus dem Wasser zu heben, ist zweifelsohne der Angelkescher. Je nach Zielfisch variieren Bügelweite und Netzgröße. Wat- und Forellenmodelle beispielsweise müssen leicht und handlich, Exemplare für Hecht und Karpfen hingegen groß und robust sein. Im Laufe der Geschichte hat sich die Grundidee des Keschers nicht verändert.
Schon vor über 10.000 Jahren kamen die ersten, primitiven Netze aus Weidenbast beim Fischfang zum Einsatz. Auch die alten Ägypter wussten die Vorteile von Angelnetzen zu schätzen und fertigten Exemplare aus Flachsfäden zum Schleppangeln an. In der heutigen Zeit haben sich vor allem die Materialien unserer Landehilfen geändert. Was früher aus Fasern, Holz und anderen natürlichen Komponenten gefertigt wurde, besteht nun aus Kunststoff, Aluminium und Synthetik-Fasern. Nur so können moderne Kescher auch starke Gegner sicher landen.
Drei für die Landnung – Fische richtig landen
Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Fisch zu landen. Nachfolgend erkläre ich die drei gängigsten Arten – jeweils mit Vor- und Nachteilen:
Die Handlandung
Mit bloßen Händen den Fang aus dem Wasser heben? Was zunächst gewagt klingt, funktioniert mit etwas Übung und Geschick. In manchen Situationen kann die gezielte Handlandung sogar sinnvoller als das Keschern sein – besonders dann, wenn der Räuber nur mit einem Drilling gehakt ist, quasi am seidenen Faden hängt. Die anderen Haken baumeln frei in der Luft herum und warten darauf, sich im schlimmsten Fall von außen in den Keschermaschen zu verhaken. Dann haben wir Angler schlechte Karten.
Zum einen reicht ein kräftiger Kopfstoß des Fisches, um sich vom Haken zu befreien. Zum anderen sorgen freie Drillinge für Maschenknäule, die uns beim Lösen wertvolle Zeit am Wasser kosten. Vor allem kleinere Hechte lassen sich gut mit einem Nackengriff am Kiemenansatz landen. Zander hingegen solltet Ihr so nicht anfassen – wer einmal mit den steil aufgestellten Rückenstacheln Bekanntschaft gemacht hat, weiß, warum. Also – auch wenn die Handlandung wieder in Mode kommt, sollte der Kescher in greifbarer Nähe liegen – falls mal ein Griff versehentlich danebengeht.
Boga Grip oder Lip Grip
Bis vor einigen Jahren traf ich am Wasser häufig auf Angler mit sogennenten Bogaoder Lip Grips („Lippengreifer“). Wie mit einer Art Zange greift Ihr den Unterkiefer des Fangs und zieht den Fisch so aus dem Wasser. Mittlerweile gehen die Meinungen zu diesem Landewerkzeug weit auseinander und ich habe den Eindruck, dass der Gebrauch zurückgegangen ist.
Befürworter schwärmen von der einfachen Handhabung und von der hohen Greif- und Schließkraft, mit der das Gerät im Fischmaul zupackt. Kritiker bemängeln, dass Fische beim Einsatz des Greifers schwere Verletzungen davontragen können. Nicht selten wehren sich Hecht, Zander & Co bei der Landung. Dabei können Gewebeschäden bis hin zum Kieferbruch entstehen – nicht nur bei untermaßigen Fischen ist das äußerst problematisch und als waidgerechter Angler abzulehnen.
Der Angelkescher
Der Angelkescher ist ein echter Evergreen und in vielen Vereinen Pflicht. Wer an manchen Gewässern ohne ihn erwischt wird, kann mit dem Entzug der Angelkarte rechnen. Schon allein deswegen sollte ein geeignetes Landenetz nicht fehlen. Besonders hilfreich sind Kescher dann, wenn wir es mit Steilufern oder stark bewachsenen Uferbereichen zu tun haben. Auch an nassen, rutschigen Steinpackungen hat so mancher Kescher den Fang gesichert und einen Sturz ins Wasser verhindert.
Fische richtig landen: Gib Gummi
Soeben ist ein guter Fisch ins Netz gegangen – die Freude ist groß. Doch wie so oft im Leben liegen Freud und Leid dicht beieinander. Spätestens wenn der verschleimte und übel riechende Kescher für die Heimfahrt im Auto verstaut werden soll, ist das Gejammer groß. Hier hilft nur eins: Gummi! Ein gummierter Kescher bietet gleich mehrere Vorteile: Zum einen bleiben Feuchtigkeit und Gerüche nicht an der Beschichtung haften, zum anderen verfangen sich freiliegende Haken bei der Landung von Fischen nicht in den Maschen. Beim Zurücksetzen untermaßiger Fische gibt’s einen weiteren Vorteil: Dank des weichen Gummiüberzugs wird die empfindliche Schleimschicht des Fisches nicht angegriffen – somit sinkt das Risiko ernsthafter Pilzerkrankungen bei zurückgesetzten Flossenträgern.
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