Spinnruten: Vom einstigen Ur-Stock bis hin zu den heutigen Hightech-Spinnruten war es ein langer Weg. Was Du über die Spinnrute wissen solltest, erfährst Du hier (Welche Spinnrute kaufen, die beste Spinnrute, Spinnruten zum Angeln, welche Spinnrute) …
Spinnruten: Was Du wissen musst
Historische Abbildungen belegen, dass die ersten primitiven Ruten in Ägypten und China entstanden sind. Seitdem haben sich die Fanggeräte nicht nur äußerlich, sondern auch im Inneren technisch stark verändert. Bedingt durch die Entwicklung neuer Herstellungsverfahren blühte vor allem im 19. Jahrhundert die Kunst des Rutenbaus in England stark auf. Erst im darauffolgenden Jahrhundert begann die kommerzielle Herstellung von Angelruten auch außerhalb von Großbritannien, beispielsweise in großen Produktionsstätten an der Ostküste der Vereinigten Staaten. In den 1960er und 1970er Jahren entstanden schließlich die ersten modernen Kohlefaserruten. Diese besaßen einen schlanken Holzkern, der gewichtsbedingt in der Regel aus Balsaholz bestand. Nach der Bearbeitung wurde der Kern solange mit Kohlefasermatten umwickelt, bis die gewünschte Materialstärke und Rutenaktion erreicht war.
Ruten-Aktion
Die Aktion beschreibt, wo sich eine Rute unter Belastung biegt. Sie bestimmt, wie viel Druck wir im Drill auf den Fisch ausüben können und wie stark sich die Rute beim Wurf auflädt. Die Rutenaktion sollte in jedem Fall an die Angeltechnik, Ködergröße und den jeweiligen Zielfischen angepasst sein. Mittlerweile gibt es verschiedene Aktionsklassen, die vor allem auf dem amerikanischen und japanischen Markt geläufig sind. Moderne Spinnruten werden in drei Haupt-Aktionskategorien eingeteilt:
- Fast action
Schnelle Spitzenaktion, Biegung im oberen Drittel der Rute
- Medium action
Mittlere Aktion/semi-parabolische Aktion, Biegung bis zur Rutenmitte
- Slow action
Langsame Aktion/parabolische Aktion, gleichmäßige Biegung bis ins Handteil der Rute
Spinnruten: Die Aktion
Schnelle Ruten biegen sich zur Spitze hin, langsame Modelle hingegen bis ins Handteil. Eine Angelrute mit Spitzenaktion ist für gewöhnlich straff und verfügt über ein kräftiges Rückgrat. Mit ihr lassen sich Köder präzise führen und Bisse deutlich erkennen. Packt ein Raubfisch zu, wird der Biss so schnell wie möglich mit einem Anhieb quittiert. Dank der strammen Aktion überträgt die Rute genug Kraft auf den Haken, um die Spitze sicher ins Fischmaul zu treiben.
Obwohl ich für viele Spinntechniken schnelle Ruten bevorzuge (vor allem das Jiggen mit Gummifischen), können sie in manchen Situationen von Nachteil sein. Beim Barschangeln kann es zum Fischverlust führen, wenn die Rute steif und dadurch zu wenig Puffer im Drill bietet. Im schlimmsten Fall kann der Greifer im weichen Barschmaul ausschlitzen. Ähnliches gilt fürs Forellenfischen mit kurzen Stöcken. Hier ist eine semi-parabolische Rute klar im Vorteil. Sie federt schnelle Fluchten und wilde Sprünge selbst von kapitalen Salmoniden sicher ab.
Info
Fiberglas, Kohlefaser und Bambus zählen heute zu den am häufigsten eingesetzten Materialien bei der Produktion von Angelruten. Auch wenn letzteres etwas altertümlich erscheint, wird das biegsame und robuste Holz vor allem in asiatischen Ländern zur Rutenherstellung eingesetzt.
Die richtige Spinnrute
Das moderne Spinnangeln ist nicht nur spannend, sondern auch vielseitig. Vor allem im Rutenbereich wächst das Angebot von Tag zu Tag. Innovative Herstellungsprozesse und neue Angelmethoden sorgen für frischen Wind in der Branche und bescheren uns regelmäßig mit neuen Produkten. Gerade für Anfänger kann die nahezu endlose Auswahl an Angelruten schnell für Verwirrung sorgen. Um am Ende die richtige Wahl zu treffen, müssen vor dem Kauf ein paar Punkte berücksichtigt werden.
Als erstes sollten wir uns von der Vorstellung trennen, es gäbe eine Rute für alles, sprich für jede Technik und jeden Zielfisch. Es dürfte jedem klar sein, dass eine leichte Barschrute nicht zum Hechtangeln und eine schwere Hochseerute nicht zum Angeln am Bach geeignet ist. Natürlich gibt es Modelle, die für mehr als eine Anwendung in Frage kommen. Sowohl die Bedingungen am Wasser, der Zielfisch und das Angelgewässer ändern sich von Mal zu Mal, sodass wir unser Angelgerät immer wieder aufs Neue anpassen müssen. Wer um jeden Preis versucht, alle Spinn-Techniken mit nur einer Rute abzudecken, wird auf Dauer nicht glücklich. Sei Dir vor dem Kauf darüber im Klaren, welche Aufgabe(n) Deine neue Angelrute erfüllen soll.
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