Drop Shot-Angeln zählt zu den angesagtesten Techniken beim Spinnangeln. Doch was ist Drop Shot und wie funktioniert das Drop Shot-Angeln? Wie Du mit Bleikugel, Haken und Vorfach Deine Barschfänge steigerst, erklärt Dir Finesse-Experte Sean Perez (Was ist Drop Shot, wie geht Drop Shot, Dropshot, Angeln mit Drop Shot, Drop Shot-Angeln) …

Drop Shot-Angeln: Was ist Drop Shot?

Das Drop Shot-Angeln ist meine bevorzugte Methode, wenn es darum geht, Hotspots ganz gezielt nach Räubern abzuklopfen. Im Zeitlupentempo führe ich den Köder nah an interessante Strukturen vorbei und suche den Gewässergrund Zentimeter für Zentimeter ab. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass ich sowohl aktive als auch passive Fische mit ihr anspreche. Tanzt der Köder lange genug vor einem trägen und appetitlosen Dickbarsch herum, packt er meist irgendwann doch noch zu.

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Diese schicke Forelle konnte den Gummihappen am Drop Shot Rig nicht widerstehen

Die Drop Shot-Montage

Haken, Blei und Vorfachmaterial – fertig! Fürs „Drop Shotten“ brauchst Du nur eine Handvoll Tackle, um die ersten Barsche ans Band zu bekommen. Beim Haken hast Du nicht selten die Qual der Wahl. Ich bevorzuge Modelle mit kleinen Widerhaken am Schenkel – sogenannte „Baitholder“. Dadurch wird verhindert, dass der aufgezogene Köder beim Wurf vom Haken rutscht. Auch beim Blei gibt es verschiedene Formen. Ob ich mich für ein rundes, birnen- oder stabförmiges entscheide, mache ich von der jeweiligen Situation abhängig. Runde und birnenförmige Bleie lassen sich gut werfen und kommen  bei weit entfernten Hotspots zum Einsatz.

Drop-Shot-Bleie
Drop Shot Bleie: Die optimale Bleiform richtet sich nach dem Gewässerboden

Stabbleie verwende ich dann, wenn der Untergrund steinig ist und Hänger drohen. Dank des schlanken Profils bleibt das längliche Blei selten zwischen Steinen und anderen Hindernissen stecken. Viele Modelle verfügen über einen Schnurclip am oberen Ende, wodurch der Abstand zwischen Haken und Blei flexibel eingestellt werden kann – sehr praktisch. Als Vorfachmaterial verwende ich in der Regel hochwertiges Fluorocarbonb, bzw. gute fluorocarbonummantelte Hybridschnüre. Es ist für den Fisch nahezu unsichtbar und abriebfester als normale Mono. Die Vorfachlänge ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, wobei 100 bis 160 Zentimeter Länge am gebräuchlichsten sind.

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Auf Distanz: Mit runden Drop Shot-Bleien lassen sich auch weit entfernte Hotspots gut anwerfen

Drop Shot im Winter mit Tauwurm

Im Winter, wenn vielerorts ein Kunstköderverbot herrscht, lassen sich mit dem Tauwurm am Drop Shot Rig schicke Barsche fangen. Wie das geht, erfährst Du in in diesem Artikel!

Die Führung beim Drop Shot

In Sachen Geschwindigkeit schalte ich beim „Drop Shotten“ bewusst ein paar Gänge zurück. Ein übertrieben lebhafter Happen wirkt unnatürlich und vergrämt die Barsche eher. Damit mein Köder den Geschmack der gestreiften Räuber trifft, entdeckte ich eine Technik für mich, die ich Slow Mo nenne. Die Slow Mo-Technik (Abkürzung für „Slow Motion“, die englische Bezeichnung für einen langsamen Bewegungsablauf) ist nichts anderes als eine verlangsamte, ruhige Köderpräsentation. Nach dem Auswerfen darf die Montage an gespannter Schnur bis zum Gewässergrund absinken. Ist das Blei unten angekommen, wird die Rute angehoben, bis wir das Gewicht in der Rutenspitze spüren (Elf-Uhr-Stellung).

Palomar-Knoten-Binden
Vier Schritte zum Erfolg: So wird der Palomar-Knoten richtig gebunden

Wichtig: Beim Anheben soll sich der Köder, aber NICHT das Blei bewegen. Danach wird die Rute langsam gesenkt, damit ein kleiner Schnurbogen entsteht (Zehn-Uhr-Stellung). Nachdem die Schnur etwas erschlafft ist, versetzen wir den Köder mit leichten Zupfern in Bewegung. Wichtig bei dieser Technik ist, dass wir die Leine nicht gespannt halten – die Zupfer erfolgen nur in den leichten Schnurbogen hinein. In der Regel lasse ich den Köder 10 bis 20 Sekunden, an schwierigen Tagen sogar bis zu einer Minute, auf der Stelle tanzen, bis ich die Montage langsam ein kurzes Stück heranziehe und das Ganze wieder von vorne beginne.

Tipp

An manchen Tagen reicht es aus, die Rutenspitze absolut still zu halten. Ein leichter Wind, kleine Wellen und die Eigenbewegungen des Köders sind mehr als genug, um den Beißreflex beim Barsch auszulösen.

Drop Shot Tackle: Ausrüstung fürs Drop Shot-Angeln

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Die perfekte Drop Shot-Rute hat eine sensible Spitze und genügend Rückgrat, um auch kräftige Gegner sicher ans Ufer zu drillen

Eine gute Drop Shot-Rute besitzt eine feinfühlige Spitze, ausreichend Rückgrat für einen sauberen Anhieb und genug Kraftreserven im unteren Drittel, um größere Gegner problemlos bezwingen zu können. Durch die weiche Spitze versetze ich den Köder mit sanften Zupfern in Aktion, ohne das Blei dabei zu bewegen. Zaghafte Bisse lassen sich gut erkennen und im Drill werden Fluchten und Kopfstöße sauber abgefedert. Verglichen mit einer steifen Spinnrute gibt es deutlich weniger Aussteiger. Auch wenn das Rutengewicht selbst wichtig ist, spielt für mich die Ausgeglichenheit einer Kombo die Hauptrolle. Achte stets darauf, dass die Rute gerade im Handteil gut ausbalanciert ist – so lässt es sich stundenlang ermüdungsfrei fischen. In Sachen Drop Shot-Haken setze ich ich Greifer der Firma Kamatsu. Die Haken halten selbst großen Belastungen stand, sind hochwertig verarbeitet und nadelscharf. Somit dringen sie selbst bei einem Anhieb auf Distanz sofort ins Fischmaul.

Drop-Shot-Haken
Drop Shot-Haken von Kamatsu sind nadelscharf und dringen sofort ins Fischmaul ein.

Hotspots für Drop Shot

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Pfeiler und Brückenpfosten zählen zu den absoluten Hotspots für uns Drop Shot-Angler

Das „Drop Shotten“ ist keine Methode, um viel Fläche abzusuchen. Vielmehr handelt es sich um eine Technik, bei der wir gezielt und im Zeitlupentempo an Stellen angeln, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Stacheln haben. Überall, wo es ruhig und deckungsreich ist, halten sich Barsche regelmäßig auf. Im Fluss stehen sie gerne an  Kanten oder suchen leichte Erhebungen auf. Aber auch in Fahrrinnen und in kleinen Kuhlen, die von Fähren ausgespült wurden, finden wir die gestreiften Räuber. Brücken zählen ebenfalls zu den Hotspots – gezielte Würfe entlang von Pfeilern und Betonkanten können Überraschungen bereithalten.

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Häfen zählen beim Drop Shot-Angeln immer zu den Top-Stellen

An Kanten und überall dort, wo Deckung und Futterfische vorhanden sind, lauern die gestreiften Räuber in Stillgewässern. Häfen sind ebenfalls tolle Barschreviere für uns Drop Shot-Angler, da hier das Wasser durch Schiffsmotoren ständig aufgewühlt und so Nahrung freigesetzt wird. Boote, Schiffe und Steganlagen bieten zusätzlich Schutz und Deckung. An den Hafen- und Spundwänden halten sich zudem das ganze Jahr  Weißfische auf. Diese werden wiederum von den Barschen an die Mauer gedrückt und sind dort ein gefundenes Fressen. Aber unseren präzise angebotenen Gummihappen am Drop Shot Rig nehmen die stacheligen Räuber genauso gerne!

Tipp: unerwünschte Schwimmer

Beim Köder müssen wir stets darauf achten, dass er auch zur Drop Shot-Technik passt. Hier sind stark auftreibende Baits unbedingt zu vermeiden, da sie keinerlei Absinkphase ermöglichen. Am besten geeignet sind Gummis, die langsam absinken und durch leichte Zupfer zum Leben erweckt werden.


Barsch-Fakten

Du willst mehr über den Barsch erfahren? HIER findest Du einen Artikel mit allen Infos zu diesem spannenden Räuber

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Sean Perez