Angeln im Winter: Die frostige Jahreszeit hält uns Angler nicht davon ab, ans Wasser zu stiefeln und zu fischen. Wie man trotz Eis und Schnee warme Drills erlebt, verrät Sean Perez in diesem Artikel (Winter-Tipps, wie Warmbleiben im Winter, Angeln im Winter, Kälte-Tipps) …
Angeln im Winter: So bleibst Du bei Kälte warm
Vorbei sind die goldenen Fangzeiten des Herbstes. Mittlerweilehaben die Bäume ihre Blätter abgeworfen, ein eisiger Wind fegt über mein Hausgewässer. Tagsüber klettern die Temperaturen zwar knapp über den Gefrierpunkt, doch die Landschaft bleibt unter einer dünnen Schicht aus Eiskristallen gefangen. Zugegeben, der Winter macht es uns Petrijüngern nicht gerade einfach. Und trotzdem lohnt sich das Angeln im Winter. Die folgenden Tipps und Tricks helfen mir, auch bei Kälte stets fokussiert und warm zu bleiben.
Schicht für Schicht
Eine clevere Winterbekleidung ist für einen längeren Aufenthalt beim Angeln im Winter unabdingbar. Neben einer guten Wollmütze, welche die Ohren wärmt und den Kopf vor Hitzeverlust schützt, kommt es in Sachen Bekleidung vor allem auf die Anzahl und Stärke der einzelnen Schichten an. Bei Wind und Wetter halten mehrere leichte, dünne Schichten den Körper besser warm als ein bis zwei dicke Lagen. Ganz nach dem Zwiebelprinzip können bei steigender Temperatur einzelne Schichten ohne viel Wärmeverlust an- oder ausgezogen werden.
Basisschicht
Wenn es im Winter ans Wasser geht, sollte eine Basisschicht aus Thermounterwäsche nicht fehlen. Sie bietet eine effektive Regelung der Körpertemperatur, passt sich bequem den Körperkonturen an und hält Flüssigkeiten wie Schweiß von der Haut fern. Wichtig ist, dass die weiche Schutzschicht vor allem an den Handund Fußknöcheln eng am Körper anliegt – somit bleibt warme Luft eingeschlossen und kalte Luft draußen. Beim Thema Beweglichkeit setze ich auf einen angenehm festen Sitz und gute Stretch-Eigenschaften. Das erhöht den Tragekomfort und verhindert das unnötige Umherrutschen bei schnellen Bewegungen. Beim Kauf von Thermowäsche kommt es aber auch auf die verwendeten Materialien an. Die gängigsten Modelle bestehen aus:
Merinowolle
- hochwertiges Naturprodukt
- absorbiert und löst Feuchtigkeit von der Haut auf natürliche Weise
- reduziert Körpergeruch
- antibakterielle Eigenschaften
- die teuerste der drei Varianten
Vollsynthetik (Polyester)
- sehr leichtes Gewebe
- schnelltrocknend
- Fasern nehmen keine Feuchtigkeit auf
- hohe Elastizität
- fördert Geruchsbildung
- preiswert in der Anschaffung
Mischgewebe (Baumwolle-Synthetik-Mix)
- angenehmes Tragegefühl
- strapazierfähig & pflegeleicht
- atmungsaktiv
- leicht geruchshemmend
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Warme Finger fangen besser
Gute Handschuhe sind unerlässlich. Ohne schützende Schicht an den Händen kann der winterliche Angelausflug schnell zur eisigen Nullnummer mit tauben und schmerzenden Fingern werden. Handschuhe schützen unsere Hände vor Kälte, gleichzeitig halten sie Feuchtigkeit und Nässe durch eine wasserabweisende Schicht fern.
Sowohl im Handel als auch im Netz gibt’s zahlreiche Angebote, doch beim Kauf sind ein paar Punkte zu berücksichtigen. Neben einer guten Verarbeitung muss der Handschuh nicht nur wasserdicht oder -abweisend, sondern auch atmungsaktiv sein. So bildet sich keine Feuchtigkeit im Inneren. Besonders praktisch sind Exemplare mit zurückklappbaren Fingerkappen. Sie erleichtern etwa das Knotenbinden oder das Durchfädeln der Schnur, ohne auf die wärmende Schicht ganz zu verzichten.
Wolle für Wärme
Wenn die Füße im Nasskalten erst einmal Wärme verlieren, fällt der Angeltrip schnell ins Wasser. Wir investieren viel Geld für Winterjacken und -hosen, während bei den Socken gespart wird. Sie dienen als Schutz vor extremen Wetterbedingungen wie Wasser, Schnee, Frost oder Eis und bilden eine wichtige Schicht zwischen Fuß und Schuh.
Als Fan der Kaltwetterangelei habe ich bereits einige Modelle in der Praxis getestet. Dabei haben sich Socken aus Merinowolle am besten bewährt. Diese besondere Wollart enthält von Natur aus Lanolin, eine wachsartige Substanz, die antibakterielle Eigenschaften besitzt. Merinowolle ist angenehm weich, kratzt nicht und reguliert die Körpertemperatur hervorragend.
Das richtige Schuhwerk fürs Angeln im Winter
Der Winter ist da – und somit beginnt die Zeit der Kaltwetterschuhe. Eine meiner Prioritäten: trotz Minusgraden an den Fü.en warm bleiben! Neben Socken und anderen Hilfsmitteln spielt der Schuh eine zentrale Rolle. Beim Kauf haben wir die Qual der Wahl – doch Vorsicht: Die Entscheidung darf nie rein anhand der Optik erfolgen. Nachfolgend zeige ich Euch in der Tabelle die wichtigsten Eigenschaften, die ich beim Kauf berücksichtige.
* Bei der Wärmeeinstufung von Winterschuhen gibt es keine einheitlichen Bewertungskriterien. Trotzdem versehen Hersteller ihre Produkte oft mit sogenannten „Temperatur Ratings“. Die Einstufung 0 bis -20 Grad beispielsweise bedeutet, dass der Schuh in diesem Temperaturbereich angenehm warm hält. Unter -20 Grad frieren die Füße, über 0 wird der Schuh zu warm.
Wärmesohlen gegen Kälte
Zu finden sind die praktischen Einlagen für wenig Geld im Schuhladen um die Ecke oder beim Drogeriemarkt des Vertrauens. Einfach die Verpackung aufreißen und in die Schuhe einlegen. Die Inhaltsstoffe (unter anderem Eisenpulver, Salz, Wasser und Aktivkohle) reagieren beim Öffnen mit der Luft und entwickeln innerhalb weniger Minuten eine angenehm warme Temperatur. Die Wärmeleistung dauert bis zu acht Stunden an und hält selbst Frauenfü.e beim winterlichen Ansitz warm. Mein Fazit: Warme Fü.e für einen schmalen Kurs – besser geht’s nicht.
Taschenwärmer
Diese handlichen Wärmer schaffen Abhilfe für alle, die schnell kalte Finger bekommen. Im Inneren befindet sich ein kristallartiger Feststoff. Um die Heizkissen zu aktivieren werden sie so lange in kochendes Wasser gelegt, bis der Inhalt flüssig ist. Nach dem Abkühlen sind die Pads für den Einsatz bereit. Die Wärmeabgabe wird gestartet, indem das eingebaute Metallplättchen durchgebogen wird („Knackgeräusch“).
Innerhalb von wenigen Sekunden verfestigt sich der Inhalt und erzeugt dabei eine angenehme Wärme, die Hände und Finger für ein paar Stunden aufheizen. Wer viel Wert auf Qualität und eine noch längere Heizleistung legt, ist mit den Produkten der Firma Heatpack gut bedient. Anders als bei den Gel-Pads wird Aktivkohle als Hauptbestandteil für die Wärmer verwendet.
Wärmegürtel
Hier möchte ich Euch noch einen kleinen Geheimtipp mit auf den Weg geben, der aus den Vereinigten Staaten kommt. Gerade bei eisigen Temperaturen greifen die Angler gerne auf Wärme-Packs zurück, die man aus Apotheken oder Drogerieläden kennt. Diese heizen sich von selbst auf und werden üblicherweise für die Behandlung von Muskelverspannungen verwendet. Um den Bauch oder dem unteren Rücken gewickelt spendet der Wärmegürtel wohltuende Hitze – somit lässt es sich trotz Kälte länger am Wasser aushalten.
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