Forellenangeln ist definitiv eine der spannendesten Angelarten überhaupt. Vor allem die kapitalen Forellen lassen sich nicht so einfach täuschen. Wie Du bei Deinem nächsten Ausflug ans Wasser den dicken Fang landest, verrate ich Dir nachfolgend mit meinen 9 Tipps zum erfolgreichen Forellenangeln (Angeln auf Forelle, Forellenangeln, Forellenköder, wie fängt man forellen beim Forellenangeln) …

Forellenangeln: 9 Tipps für bessere Fänge

Forellenangeln: Mal betrachte ich das Angeln auf Forellen mit einem lachenden, mal mit einem weinenden Auge. Es bietet nahezu alles, was das Raubfischherz begehrt. Spannung, Adrenalin und eine kurzweilige Angelei sind nur drei Gründe, warum das Forellenfischen immer beliebter wird. Aber so spanennd wie das Salmonidenfischen ist – es gibt auch Tage, an denen die Forellenmäuler wie zugenagelt sind. Hier hilf oft nur ein tiefer Griff in die Trickkiste … viel Spaß beim Lesen – und anschließend beim Fangen!

  1. Köder mal anders

Gleich zu Beginn möchte ich ein kleines Gedankenexperiment wagen. Stelle Dir vor, Du bist eine Forelle, lebst in einem Fließgewässer und versuchst, so gut es geht durch den Alltag zu kommen. Was meinst Du – wie oft schwimmt ein laut rasselnder, unnatürlich reflektierender Köder an dir vorbei? Einmal am Tag, zweimal oder gar öfter? Fakt ist, dass unsere Gewässer einem immer höheren Angeldruck standhalten müssen.

Ich  bin mir sicher, dass manche Fische gängige Köder anhand ihrer Druckwellenmuster erkennen können und gezielt vermeiden. Aus dem Grund verwende ich Modelle, die von der Norm abweichen. In vielen Fällen gilt: je ausgefallener, desto besser. Also bevor Du beim nächsten Ausflug zum guten alten Mepps greifst, versuche Dein Glück beispielsweise mit einem Insektenimitat, Wacky-Wurm, Köderfischchen oder Topwater Bait.

  1. Forellenangeln: Go Finesse

Seit einiger Zeit begeistern sich immer mehr Menschen für die Finesse-Angelei. Kein Wunder, denn mit Texas, Carolina & Co. lassen sich nicht nur Schwarzbarsche, sondern auch heimische Räuber zum Biss verführen. Und passen wir die Montage für den Bach an, lassen sich schicke Forellen überlisten. Verglichen mit meinen Barschmontagen wähle ich die Komponenten für Forelle eine Nummer kleiner.

Texas-Rig
Nicht alltägliche Köder bringen an überfischten Gewässern mehr Bisse

Zu große Haken und Köder erhöhen die Fehlbissquote, während schwere Bleie und klobige Vorfächer eher eine Scheuchwirkung ausüben, als Fische zum Köder locken. Vor allem mit kleinen, quirligen Baits am Texas Rig lassen sich große Forellen überlisten. Und Dank des Offset-Hakens kannst Du Hotspots und Unterstände befischen, die normalerweise vermieden werden.

  1. Beißzeiten nutzen

Wie so oft im Leben kommt es auch beim Angeln darauf an, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Lägen wir jedes Mal goldrichtig, wären wir alle sicherlich schon Lottomillionäre. Da die Realität aber anders aussieht, müssen wir uns ein paar Gedanken über die richtigen Fangzeiten machen. Auch wenn Forellen den ganzen Tag über beißen, fing ich viele kapitale Salmoniden in den kurzen Zeitfenstern während der Morgen- und Abenddämmerung. Meine Erklärung dafür: Tagsüber herrscht reges Treiben am Wasser.

Angler und Spaziergänger laufen am Ufer umher, in Stadtnähe sorgt der Verkehr für Lärm und in ländlichen Gebieten sind es Fahrzeuge aus der Landwirtschaft. Kurz vor den Dämmerungsphasen herrscht genug Ruhe, damit sich die Forellen aus ihren Unterständen trauen und auf Beutejagd begeben. Die perfekte Zeit also, um besonders große und scheue Exemplare zu erwischen.

Forellen-Fakten

Du willst mehr über die Regenbogenforelle erfahren? HIER findest Du einen Artikel mit allen Infos zu diesem spannenden Räuber

Cheburashka-am-Forellensee
Diese kapitale Forelle schnappte am frühen Morgen zu
  1. Das WURMT!

Für mich gilt er als Ass im Ärmel, als Plan B für den Notfall: Die Rede ist vom Tauwurm. In Puncto Natürlichkeit geht für mich nichts drüber. Doch was macht ihn als Köder so gut? Zum einen kennen die Forellen diese Nahrung schon von klein auf, denn an fast jedem Gewässer werden bei Regen Würmer ins Wasser gespült. Gerade große Bach- und Regenbogenforellen sind von Natur aus skeptisch, doch beim Anblick des verführerisch zappelnden Leckerbissens verschwindet schnell die Vorsicht. Zum anderen haben die Salmoniden gelernt, dass sie bei Würmern kaum Energie aufwenden müssen, um satt zu werden. Einmal Maul öffnen genügt. Wo der Tauwurm als Köder am Forellenbach erlaubt ist, darf er in der Westentasche nicht fehlen.

  1. Gewässer beobachten

Wie gut verstehst Du Dein Gewässer? Kennst Du die unterschiedlichen Zyklen, die es im Laufe des Jahres durchläuft? Allein durch das Beobachten lernen wir eine Menge über unsere Bäche und Flüsse. Wir sehen Fische beim Steigen, beim Wechseln des Standorts oder bemerken, wie eine Fressphase plötzlich beginnt. Nimm Dir die Zeit, Dich gezielt für ein paar Stunden ruhig und konzentriert ans Gewässer zu setzen. Du wirst überrascht sein, mit welchen Erkenntnissen Du belohnt wirst. Beschäftigst Du Dich mit Deinem Gewässer, fängst Du auf Dauer mehr und größere Fische.

Gesucht und gefunden

Du willst mehr über Hotspots und das Auffinden von raubfischen erfahren? HIER findest Du einen Artikel mit vielen Infos zum Thema “Fische finden“

Forellengewaesser
Wer sich Zeit nimmt, kann das Wasser „lesen“
  1. Köderfisch mit Pose

Die meisten von Euch kennen den Köderfisch wahrscheinlich vom klassischen Ansitzangeln. Wie oft ich mir die Nächte mit Pose, Knicklicht und Köfi um die Ohren schlug, kann ich nicht mehr genau sagen. Aber eines ist Fakt: Was beim Zanderansitz funktioniert, bringt auch am Bach dicke Forellen. Haben wir eine aussichtsreiche Stelle am Fließgewässer erspäht, ist es höchste Zeit, den Proppen auszuwerfen. Mit einem kleinen, schlanken Köderfisch bestückt schicken wir die Pose auf Reise. Mit dieser Methode lassen sich Gumpen, Löcher und ausgespülte Kurven prima befischen. Bleibt die Pose plötzlich stehen, setzen wir kurzerhand den Anhieb.

Köderfische
Köderfisch und Pose – ein fängiges Duo
  1. Auf zu neuen Ufern

Ein bekanntes Sprichwort lautet: „Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt“. Dank moderner Technik sind  die ersten Schritte der nächsten Angelreise bequem von Zuhause aus planbar. Auf der Suche nach neuen Hotspots werfe ich nicht selten einen Blick ins Netz. Während Foren, Blogs und Angelseiten wie www. ruteundrolle.de zahlreiche und detaillierte Informationen rund um Angelreviere und Fangmethoden liefern, bietet der digitale Kartendienst Google Maps hochwertige  Luftaufnahmen von nahezu jedem Gewässer.

Mit der Zoom-Funktion lassen sich Forellen-Hotspots wie Brücken, Wehre oder ausgespülte Kurven ganz einfach vom Arbeitszimmer aus unter die Lupe nehmen. Trau Dich und begebe Dich auf die Suche nach Stellen, die abseits der bekannten Pfade liegen. Dein Fangbuch wird es Dir danken.

Forellenbach
Dank Google Maps fand ich
diese schöne Stelle.
  1. Scharf genug?

Das Hakenschärfen zählt zu den trivialsten Aufgaben eines jeden Anglers. Eigentlich. Denn oft vergessen wir, unsere abgenutzten Greifer mit der nötigen Schärfe wieder aufzupeppen Ob Äste, Wurzeln oder Steine – Gründe für das Stumpfwerden der Haken gibt es viele. Und wer hier nachlässig handelt, riskiert Fischverlust. Beim Anhieb greifen abgenutzte Haken im Fischmaul kaum, nach ein paar Kopfstößen kann sich die Forelle oft selbst vom Haken befreien. Mittlerweile prüfe ich meine Greifer vor jedem Ausflug ans Wasser – und das solltest Du auch tun. Wer weiß, vielleicht packt der Fisch des Lebens schon beim nächsten Wurf zu.

Forellenwobler
Scharfe Haken sind bei Forellenwobblern Pflicht
  1. Volle Sicht voraus!

Sehen ist Macht. Vor allem beim Forellenfischen hat dieser Satz eine universelle Gültigkeit. Sehe ich eine Forelle, kann ich sie gezielt anwerfen. Klingt einfach? Ist es auch. Schon immer wünschten wir uns als Angler, das rege Treiben unter der Oberfläche einmal zu sehen. Zugegeben, auch wenn wir wohl nie eine völlig freie Sicht auf die Unterwasserwelt erhalten, mit einer Polbrille kommen wir ziemlich nahe heran. Polarisierte Linsen sind so aufgebaut, dass sie auf die Wasseroberfläche auftreffendes und reflektierendes Licht absorbieren. Mit anderen Worten: Sie reduzieren Spieglungen und Reflektionen. Somit erhalten wir eine fast ungestörte Sicht auf die schicken Salmoniden im Bach und können nicht nur Fische früher sehen, sondern auch markante Stellen unter Wasser besser erkennen.

Polbrille-für-Angler
Polbrillen von Kamatsu sind hochwertig und günstig in der Anschaffung

Ich wünsche Euch viel Spaß und vor allem Erfolg beim Forellenangeln zu dieser besonderen Jahreszeit. Natürlich gehört auch etwas Glück dazu, aber gerade der Herbst ist für kapitale Überraschungen bekannt. Tight lines und ein kräftiges Petri Heil!


Forellen-Fakten

Du willst mehr über die Regenbogenforelle erfahren? HIER findest Du einen Artikel mit allen Infos zu diesem spannenden Räuber

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Sean Perez